Im Gespräch mit Frau Haeun Joo - April 2023

Die ehemalige Schülerin der Schloss-Schule ist in Korea geboren und kam bereits mit 15 Jahren nach Deutschland. Sie absolvierte im Jahr 2020 ihr Abitur und studiert Medizin in Hamburg.

Was fällt Dir spontan als Erstes ein, wenn Du an die Zeit an der Schloss-Schule denkst?
Die familiäre Atmosphäre und, dass ich mich hier sofort sehr wohl gefühlt habe.

Welche schulischen Stationen hattest Du vor der Schloss-Schule?
In Korea habe ich die Grundschule besucht, wurde aber auch viel zu Hause unterrichtet. Das Schulsystem in Korea ist sehr streng. Da habe ich mich nicht so wohl gefühlt.
Mit 15 Jahren kam ich dann nach Deutschland. Als Erstes war ich für zwei Monate auf einer Sprachschule. Danach war ich für ein halbes Jahr bei einer Gastfamilie in Nürnberg und besuchte dort das öffentliche Gymnasium. Direkt im Anschluss kam ich dann an die Schloss-Schule nach Kirchberg. Hier bin ich dann wirklich gut angekommen.

Was hat sich dann auf der Schloss-Schule für Dich geändert?
Die Mentoren im Internat haben sehr viel geholfen und unterstützt. Ich habe mich wie in einer großen Familie gefühlt! Die individuelle Entwicklung steht hier im Vordergrund und das hat mich unheimlich weitergebracht. Es ist sehr einfach an der Schloss-Schule Anschluss zu finden und insgesamt ist der Umgang mit den Schülern aufmerksamer und zugewandter.

Was hast Du an der SK als prägend erlebt? Welche Werte, Lebensweisheiten oder sonstigen Einflüsse begleiten Dich bis heute?
Der Umgang untereinander ist geprägt von Offenheit. Der Mensch wird als Mensch gesehen!
Was ich auch an der Schloss-Schule gelernt habe ist, dass Freundschaften geschlossen werden unabhängig vom Alter, der Kultur oder der Herkunft – das ist echt schön!

Wie ging es nach der Schloss-Schule weiter?
Nach dem Abitur bin ich für ca. ein Jahr zurück nach Korea, weil ich bis zur Zulassung zum Medizinstudium eine kleine Wartezeit hatte. Nun studiere ich in Hamburg.

Wofür bist Du dankbar?
Ich bin dankbar für alle Menschen, die ich kennenlernen durfte. Von den Menschen, die für mich da waren, habe ich viel gelernt. Und ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen! Wir haben noch Kontakt. Leider ist die Entfernung von Hamburg nach Kirchberg aber sehr weit, sodass häufige Treffen nicht so einfach möglich sind.

Was würdest Du heute, rückblickend auf Deine Schulzeit, anders machen?
Eventuell hätte ich manchmal mehr gelernt.

Würdest Du gerne die Schule und die jetzigen Schüler*innen unterstützen? Wenn ja, was könntest Du Dir vorstellen?
Gerne teile ich meine Erfahrungen. Höre den Schüler*innen zu, welche Wünsche und Sorgen diese beschäftigen. Sozusagen als „große Schwester“ zur Seite stehen und würde weiterhelfen, wo ich helfen kann.

Was möchtest Du sonst noch mitteilen?
Gut ist es, meiner Meinung nach, ein Ziel klar vor Augen zu haben und das dann auch zu verfolgen! Gerade in der Schule ist es toll wie unbeschwert vieles ist. Die Kunst ist es, dies auch zu erkennen und Spaß zu haben bei dem was man macht. Und was mir persönlich auch sehr wichtig ist,
eigenverantwortlich zu handeln und wirklich zu verstehen, dass jede*r selbst für das verantwortlich ist was er oder sie tut. Und hierfür dann auch wirklich die Verantwortung zu übernehmen!